Ene, mene, Medien
In Kooperation mit der Medienanstalt Hessen
Steckbrief/Facts
Zielgruppe: Erzieher/innen, Kinder und Eltern
Thema: Medienarbeit mit Kindern
Medien: Computer, Fernsehen, Radio, Smartphone, Videokamera, Tablet
Laufzeit: aktuell
Region: Rhein-Main und Südhessen
Umfang: Aus- und Fortbildung der Erzieher/innen, Praxisprojekte mit den Kindern, ein Elternabend
Ort: In Ihrer Einrichtung, einzelne Bausteine sind online durchführbar
Eigenbeteiligung: 250,- €
Kontakt
Cordula Kahl
Referat Medienkindheit
mail: kahl(at)muk-hessen.de
mobil: 0172-8321203
Projektbeschreibung:
Die Medien gehören heute zum Alltag der Kinder. Sie hören Radio, schauen sehr gerne Fernsehen und nutzen auch immer mehr den Computer oder das Smartphone. Doch die Kenntnisse über die Medien sind in den Kindereinrichtungen allerdings noch nicht sehr ausgeprägt. Hier soll das regionenbezogene Projekt Hilfestellung geben.
Ablauf:
Erster Baustein: Aus- und Fortbildung von Erzieher/innen
In Fortbildungen lernen Erzieher/innen, wie Medien auf Kinder wirken und wie diese zum bewussten Umgang mit Medien angeleitet werden können. Ziel ist die Vermittlung von Medienkompetenz bei den Erzieher/innen und die Darstellung der Chancen, die die praktische Medienarbeit mit Kindern bietet. Im Rahmen der Fortbildung werden Konzepte der Medienpädagogik erarbeitet, medientheoretische und medienpraktische Kenntnisse vermittelt. Die zweitägigen Fortbildungen finden in Kindereinrichtungen statt.
Zweiter Baustein: Praxisprojekte
Die medienpraktische Arbeit mit den Kindern soll ihnen verständlich machen, wie die Medien "funktionieren". Die Kinder erarbeiten bspw. ein Hörspiel, einen Videofilm, erstellen mit Hilfe der Trickboxx einen Zeichentrickfilm, usw. Im Vordergrund steht das prozessorientierte Arbeiten, in das die Erzieher/innen integriert sind. Die Praxisprojekte umfassen in der Regel fünf Tage.
Dritter Baustein: Elternabend
Der abschließende "Baustein" ist der Elternabend, der zum Ziel hat, die Möglichkeiten der Medienerziehung in der Familie zu verdeutlichen. Den Eltern werden die Projektergebnisse ihrer Kinder vorgeführt. Sie dienen als Ausgangspunkt für Informationen über das Medienverhalten von Kindern. In einer Diskussionsrunde werden Probleme erörtert und gemeinsam konkrete Handlungsanleitungen für die Mediennutzung in der Familie erarbeitet.
Kita Medial
Kinder wachsen heute selbstverständlich in einer medial geprägten Welt auf. Sie nutzen die unterschiedlichsten medialen Angebote entsprechend ihren Bedürfnissen und den Vorgaben aus ihrer Umwelt, d. h. aus dem familialen Umfeld und den institutionalisierten Erziehungseinrichtungen von der Krabbelstube über die KiTa bis zum Kinderhort. Medienkindheit heißt damit zugleich auch Mediensozialisation.
Damit ist eindeutig eine Herausforderung für Eltern als dem familialen Erziehungskontext verbunden, aber genauso sind auch die professionellen Erziehungsinstitutionen wie KiTa und Hort, und das
meint hier die konkreten Erzieherinnen und Erzieher, in der Situation, sich mit dem Thema Kindheit, Kinder Medien und Mediensozialisation auseinandersetzen zu müssen. Das erfordert zunächst auch eine
Auseinandersetzung und Reflexion der eigenen Umgangsweise und Nutzungsgewohnheiten der „Medien“ im privaten und beruflichen Leben. Zum Anderen erfordert es aber auch auf der professionellen
Ebene eine kritische Auseinandersetzung mit medial geprägten kindlichen Lebenswelten und daraus folgend die Einbeziehung von kindlichen medialen Erfahrungen in die alltägliche Praxis in der KiTa.
Hier will das Projekt „KiTa Medial“ Möglichkeiten einer handlungsorientierten Medienpädagogik aufzeigen, um den Umgang mit Medien als Bestandteil kindlicher Lebens- und Erfahrungszusammenhänge
in Form von praxisorientierten Bausteinen in die KiTa-Praxis zu integrieren.
Das Projekt richtet sich jeweils an die drei betroffenen Zielgruppen einer Einrichtung: Kinder, ErzieherInnen, Eltern.
Bestandteile des Projekts sind:
1. Eine Fortbildung für die Erzieherinnen und Erzieher, in der das Thema Kinder, Medien und Erziehung systematisch aus unterschiedlichen Blickwinkeln von der
Hirnforschung bis zur Entwicklungspsychologie diskutiert wird, und handlungsorientierte medienpädagogische Ansätze verknüpft mit der Theorie der symbolischen Interaktion vorgestellt werden.
Bestandteil der Fortbildung ist immer auch ein Praxisteil, der den Umgang mit einem für die jeweilige Einrichtung bewusst ausgewählten Medium (Audio, Video, Foto) einübt und damit die Angst vor
technischen Medien minimiert und zugleich die kreativen Möglichkeiten und deren Umsetzung im Alltag ermöglicht.
2. Praxistage mit den Kindern als Beispiele Handlungsorientierter Medienpädagogik
3. Ein Elternabend, der zum einen der Aufklärung über aktuelle gesellschaftliche Diskurse und Ent-wicklungen der Medienpädagogik dient, und der zugleich einen
offenen und kritischen Dialog anstoßen will, um Eltern zu ermutigen, sich mit dem Thema Kinder, Medien und Erziehung angstfrei und konstruktiv innerhalb der Familie auseinanderzusetzen.
Bestandteil des Elternabends ist immer auch die Präsentation von medialen Produktionen, die innerhalb der Praxistage mit den Kindern entstanden sind.
Zeitliche Struktur
Die zeitliche Gestaltung ist mit der jeweiligen Einrichtung flexibel zu vereinbaren.
Vorgesehen sind für die Fortbildung zwei Tage à 6 Stunden (jeweils für Theorie und Praxis), drei Praxistage mit den Kindern, zwei Stunden für die Vorbereitung und ein halber Tag für die
Nachbereitung.
Nachhaltigkeit
„Kita Medial“ ist so angelegt, dass für die Einrichtungen die Möglichkeit gegeben ist, über Ideen der Medienpädagogischen Projektarbeit und den Praxisteil innerhalb der Fortbildung, die Medienpädagogik nachhaltig in das Einrichtungskonzept zu integrieren. Kindheit bedeutet heute Medienkindheit, insofern ist dies wichtiger und notwendiger Bestandteil für die erzieherische Arbeit mit Kindern.